Flurbesichtigung –

Blick über Felder und in Ställe

 

Der Einladung der Scharlibber Agrargenossenschaft „Elbeland“ zur Flurbesichtigung sind knapp 100 Gäste gefolgt.

Von Kirsten Schirmer | Volksstimme 31.05.2017

Zur Flurbesichtigung gehört auch ein Besuch auf der Weide bei den Mutterkühen. Fotos: Kirsten Schirmer

Scharlibbe l Mitglieder, ehemalige Mitarbeiter und Angehörige bekamen einen Überblick über Feldbau, Läuferaufzucht, Mutterkuhhaltung und Biogaspoduktion. Geschäftsführerin Ute Panther, die Nachfolgerin des im Herbst in den Ruhestand verabschiedeten Ottmar Kapl und die zwei weiteren Vorstandsmitglieder Arnim Glimm und Frank Schirmer hießen die Gäste am Sonnabend willkommen. Arnim Glimm als Leiter des Ackerbaus erläuterte während der anderthalbstündigen Tour mit dem Leutewagen, wie es auf den Anbauflächen steht. Die Gerste beispielsweise, wie jeder sehen konnte, steht hervorragend und verspricht eine gute Ernte – wenn nichts dazwischen kommt. Die Flurbesichtigung führte auch zu den Weiden der Mutterkühe, die seit dem letzten Jahr zur Agrargenossenschaft gehören.

Technikschau

Während ein Teil der Besucher in Feld und Flur unterwegs war, bestaunten die anderen die ausgestellte Technik. Reinhold Czinzoll und Arno Zimmermann erklärten alles. Besonders die Kinder waren fasziniert von Häcksler und Mähdrescher. Später konnten die Kinder auch noch eine Runde im Traktor mitfahren.Für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Den Kuchenstand (gebacken hatten die Mitarbeiterinnen) betreuten Angela und Angelika Päsler sowie Sven Panther. Dafür, dass das Schwein am Spieß gut schmeckte, sorgten Reiner Otto Aust und Helmut Päsler. Um miteinander ins Gespräch zu kommen, hatten Mitarbeiter für die Besucher ein schattiges Plätzchen mit Bierzeltgarnituren am Sozialgebäude aufgebaut. Landrat Carsten Wulfänger hatte kürzlich die Information vom Land erhalten, dass das Land die Kaserne Klietz solange nutzen will, bis die Erstaufnahmestelle in Stendal fertig ist – dort ist noch nicht einmal mit der Herrichtung des Gebäudes, das sich quasi im Rohbau befindet, begonnen worden. „Dass das Land tatsächlich einen Antrag gestellt hat, ist mir neu. Ich habe den Minister darauf hingewiesen, dass die Kaserne so schnell wie möglich an die Bundeswehr zurückgegeben werden muss. Denn der Standort ist wichtig für die Region“, so Carsten Wulfänger. Auch Anlieger, die im Volksstimme-Gespräch vom Antrag erfahren haben, sind empört: „Dann gehen wir auf die Straße, das lassen wir uns nicht gefallen! Sollen doch die Antragsteller mal herkommen in die Seesiedlung und sich ein Bild von der Situation im Wohngebiet, wo zudem auch noch Belastungen durch umfangreiche Flutsanierungen herrschen, machen – dann würden sie anders entscheiden.“

Nur nach Dusche in den Stall

Die Besucher hatten auch die seltene Möglichkeit, einen der Schweineställe zu besichtigen. Um den Tierbestand zu schützen, mussten alle Besucher „reinduschen“, also die eigenen Sachen abgelegen, duschen und Kleidung von der Genossenschaft anziehen. Alle mitgebrachten Sachen wie Umziehkleidung der Kinder oder Fotoapparat mussten durch die Desinfektionsschleuse. Rund 20 Besucher nutzten die Chance zur Besichtigung. Besonders die Kinder wollten gern die Ferkel sehen. Auch die ehemaligen Mitarbeiterinnen Lieselotte Neumann und Martha Pick sowie der ehemalige Mitarbeiter Bernd Reinke aus Schönhausen waren dabei und erfuhren von der Mitarbeiterin Silvia Möller (ihrer ehemaligen Kollegin) viel Neues. Lieselotte Neumann erzählte, dass Sie genau vor 20 Jahren in Rente gegangen ist. Alle waren beeindruckt, wie sich alles verändert hat. Anlagenleiter Frank Schirmer erzählte unter anderem, wie viele Schweine pro Woche geboren werden, wie lange die Ferkel bei der Mutter bleiben, mit welchem Gewicht sie verkauft werden, wie lange die Schweine bis zum Verkauf in der Anlage bleiben, wie lange die Sauen trächtig sind … Die Besucher hatten viele Fragen. Besonders die Kinder waren beeindruckt, wie groß die Sauen sind. Das schönste Erlebnis für die Kinder war, dass sie ein wenige Tage altes Ferkel in den Armen halten durften.

Wissenswertes über Biogasanlage

Es gab auch die Möglichkeit, sich die Biogasanlage anzusehen und erläutern zu lassen. Mitarbeiter Thomas Zawel und der Leiter der Biogasanlage Frank Schirmer führten die Besucher in kleinen Gruppen und erläuterten das Verfahren der Stromgewinnung aus Biogas. Früher fand die Feldbesichtigung freitagnachmittags für Mitglieder und ehemalige Mitglieder und ehemalige Mitarbeiter statt. Irgendwann gab es die Überlegung, auch den Landverpächtern und ehemaligen Mitarbeitern, die weiter weg zu Hause sind, die Entwicklung auf dem Feld und in den Ställen zu zeigen. Denn die Argargenossenschaft investiert ständig in den Fortschritt. Die Landverpächter sind mittlerweile in ganz Deutschland verteilt, meist durch Erbschaft haben sie die Flächen erworben. Ein Ehepaar kam aus der Nähe von Hockenheim in Baden-Württemberg und ein anderes aus Essen. Deshalb legte der Vorstand den Termin auf einen Sonnabend, damit mehr Gäste zu Besuch kommen können. Nach den schönen Stunden versicherten sie, im nächsten Jahr wieder zu kommen.