FISCHERSTECHEN

Enrico Ziehm wieder am standhaftesten

 


Florian Schirmer, der Stecher der Scharlibber Freunde, schickte hier seinen Gegner von Bord und hinein ins kühle Nass des Klietzer Sees. Die Schlauchboote stellte dem Förderverein der Wehr als Ausrichter wieder die Bundeswehr zur Verfügung. Foto: Ingo Freihors

Dieses Jahr feierte das Fischerstechen auf dem See in Klietz ein Jubiläum: Es wurde zum 25 Male ausgetragen.
Von Anke Ingo Freihorst | 17.06.2019

Klietz l Die Veranstalter – der von Jan Seidel geleitete Förderverein der Klietzer Feuerwehr – freuten sich im Jahr des 95-jährigen Bestehens der Wehr, des 10. Jahrestages der Fördervereinsgründung sowie des 25-jährigen Bestehens der Jugendgruppe über einen regen Zuspruch. Das betraf sowohl die insgesamt 19 teilnehmenden Mannschaften, darunter drei Frauenteams, als auch die Zuschauer. Denn die hochsommerlichen Temperaturen lockten auch so manchen Badefreudigen an die erst im Vorjahr flutsanierte Badestelle.

Spannende Wettkämpfe wurden auf dem Wasser ausgetragen. Erstmals in der Wettkampfgeschichte ging sogar ein Ruderer unfreiwilllig baden: Beim turbulenten Kampf der Stecher hatte der auf der Seite des Schlauchbootes sitzende Frank Zimmermann aus Scharlibbe sein Gleichgewicht verloren und rutschte ins Wasser.

 

Die Preußen-Handballer aus Schönhausen mit Stecher Enrico Ziem holten nach einem Jahr Unterbrechung erneut den Wanderpopkal. Foto: Ingo Freihorst

 

Vier Teams aus Scharlibbe

Die Scharlibber waren übrigens wieder besonders rege: Sie stellten immerhin drei Männer- und eine Frauenmannschaft. Letztere holte mit Stecherin Sarah Schnapke denn auch den Sieg bei den Damen. Bei den Männern gab es nach einem Jahr Pause – im Vorjahr siegten die Schollener recht glücklich – wieder einen Favoritensieg: Der 2,10-Meter-Hüne Enrico Ziehm von den Schönhauser Preußen-Handballern war im Finale vom Schollener Stecher nicht vom Podest zu schubsen. Die Preußen bekamen neben dem Pokal, den Ortswehrleiter Thomas Vietzke überreichte, auch 100 Euro Prämie sowie einen Essengutschein in selbiger Höhe.

 

Den Sieg bei den drei Frauenmannschaften erkämpften sich die Scharlibberinnen. Foto: Ingo Freihorst

 

Stecher als Biene verkleidet

Auch gab es etwas zum Schmunzeln: Die jungen Klietzer Feuerwehrleute um Stecher André Dörfer – die Wehr hatte drei Mannschaften gestellt – hatten sich einen besonderen Gag ausgedacht: Sie starteten als Bienen verkleidet.

Auch gab es nach 25 Jahren noch eine Neuerung, um die oft recht lange dauernden Zweikämpfe zu verkürzen: Kam nach drei Anläufen kein Sieg zustande, mussten die Stecher auf ein weitaus kleineres Autoreifen-Podest umsteigen. Eine sehr gute Idee!

Ein Beitrag über das Fischerstechen wurde noch am selben Abend im MDR-Fernsehen übertragen. Der Tag klang mit der MDR-Sommerparty an gleicher Stelle aus.

 

André Dörfer, der Stecher des dritten und jüngsten Klietzer Feuerwehrteams, stach – wie naheliegend – im Insektenkostüm. Foto: Ingo Freihorst