Klietzer Schule braucht Ausnahme

 

 

Der Klietzer Schulhof. Hier gibt es viele Dinge für den Zeitvertreib, sogar einen Backofen. Foto: Anke Reinfeldt

 

Die Klietzer Schule erreicht 2022 nicht mehr die vorgeschriebenen 60 Schüler. Deshalb wird eine Ausnahmeregelung beantragt.

Von Anke Schleusen-Reinfeldt | 29.08.2019

Elbe-Havel-Land l Unabhängig von der noch zu beschließenden Schulentwicklungsplanung, in der es um die Zukunft der drei Standorte Schönhausen, Klietz und Sandau geht, will die Verbandsgemeinde schon jetzt eine Ausnahmeregelung für Klietz beantragen. Der Sozialausschuss stimmte dem bereits zu, der Hauptausschuss befindet kommende Woche darüber.

Intensivere Gedanken, wie es mit den drei Schulen im Elbe-Havel-Land weitergeht, machte sich der Sozialausschuss nicht – denn nach wie vor hat das Land die Verordnung zur Schulentwicklungsplanung nicht verabschiedet. „Es gibt seit der letzten Sitzung im März in Kamern keine neuen Erkenntnisse“, sagte Bürgermeisterin Steffi Friedebold. Sie fasste den Stand der Dinge noch einmal zusammen und legte aktuelle Zahlen vor. „Was mir Sorge macht, ist Klietz. 2022 und auch in den beiden Folgejahren wird hier die Mindestschülerzahl von 60 recht deutlich mit 53, 50 und 52 unterschritten.“ Deshalb unterbreitet die Verwaltung den Vorschlag, schon jetzt einen Antrag auf Ausnahme zu stellen. Dem stimmten alle Sozialausschussmitglieder zu.

Einzugsbereiche ändern

Dennoch: Im Hinblick auf die Schulentwicklungsplanung muss sich die Verbandsgemeinde Gedanken machen. So, wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben. Alle drei Schulen eigenständig so wie jetzt zu erhalten, ist nicht möglich. Zur Sicherung von Klietz müssten die Einzugsbereiche geändert werden – Hohengöhren und Damm statt nach Schönhausen nach Klietz, außerdem Molkenberg, Scharlibbe und Schönfeld nach Klietz statt nach Sandau – dann aber wird es für Sandau eng, wenn auch die Kinder aus dem Havelwinkel so wie von Havelberg gewollt von Sandau nach Havelberg wechseln. Entscheidend ist bei der Lösungsfindung auch, ob in der neuen Verordnung so wie schon jetzt die Möglichkeit von zwei Kindern je Klassentufe weniger – also statt 60 nur 52 Kinder – enthalten ist, wenn sich im Umkreis der Schule von 90 Quadratkilometern keine andere Schule befindet.

Welche Variante umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Eines machte Steffi Friedebold als ihren persönlichen Standpunkt aber deutlich: „Klietz hat zwar die schlechtesten Zahlen, aber diese Schule dürfen wir wegen ihrer zentralen Lage nicht aufgeben! Sie darf auch kein Teilstandort werden – das ist ein Sterben auf Raten.“ In der Diskussion meldeten sich Bernd Witt und die berufenen Bürger Birgit Kose und Holger Berthold zu Wort und bekräftigten, dass alle drei Schulen unbedingt erhalten bleiben müssen.